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Online Marketing Klartext #5: Das Budget ist nicht das Problem

von Thomas Altendorfer - 15. Februar 2015

In diesem Artikel der OMK Reihe gehe ich einigen wichtigen Fragen nach. Das Budget ist immerhin eine sehr wesentliche Frage bei der Planung jeder Online Strategie und oft wird es dafür verantwortlich gemacht, dass die Website zu wenig bringt. Wie hängt das Budget und der zu erwartende Erfolg einer Website tatsächlich zusammen? Welches Budget braucht es, um spürbare Erfolge mit Ihrer Online Strategie zu erzielen? Hier finden Sie einige Antworten.

Großes Marketing Budget ist gleich großer Erfolg, kleines Marketing Budget bedeutet eher bescheidenen Erfolg. Diese Gleichung ist gelernt und wird viel zu oft einfach so hingenommen, ohne sie zu hinterfragen. Fakt ist: In keinem anderen Bereich ist das Spielfeld zwischen großen und kleinen Unternehmen so ausgeglichen wie online, denn mit cleveren Konzepten lässt sich schon mit kleinem Budgeteinsatz respektables erreichen.

Wenn das Budget nicht das Problem ist, was ist es dann? Viele Websites von KMU leisten nicht das, was sie sollten oder könnten! Oder in schonungslosem Klartext: Ein viel zu großer Teil der Websites von kleinen Unternehmen ist wirklich, wirklich schlecht gemacht. Manche wurden mit einfachen „Website Baukästen“ vom Unternehmer selbst zusammengeklickt. Ich würde so weit gehen und manche dieser Websites als geschäftsschädigend bezeichnen. Und wenn eine Website nicht ganz so schlimm ist, dann bleibt immer noch genügend Luft nach oben für Verbesserungen. Und ich schreibe hier nicht von „schönerem“ Design oder einem „besseren“ CMS (Redaktionssystem). Was ich damit meine sind Verbesserungen, die sich für Sie und Ihr Unternehmen finanziell auszahlen würden.

Das Problem ist daher, dass die Websites zuwenig bringen, obwohl sie wahrscheinlich ziemlich billig waren. Die Ursache ist fast nie das zur Verfügung stehende Budget. Die wahren Ursachen sind - wie schon in Teil 1 der Online Marketing Klartext Reihe beschrieben: Keine definierten Ziele, zu wenig über die Möglichkeiten informiert, schlechte Beratung. Ein Punkt spielt allerdings wirklich ins Thema Budget: Zeit. Als Unternehmer sollten Sie sich etwas Zeit für Ihre Online Strategie nehmen.

Es gibt aber auch gute Nachrichten. Bei „den Großen“ sitzen immer noch Marketing Leute herum, die mit den laufend neu entstehenden Werkzeugen und Konzepten in der Online Welt nichts anfangen können. Oder sie werden von langsamen Konzernstrukturen ausgebremst. Wenn Sie diese Chance geschickt nutzen, stehen Ihnen viele Möglichkeiten offen.

Das Website Budget oder was ist eine gute Website wert?

Die Frage lautet bewusst, was eine gute Website wert ist und nicht was eine gute Website kostet. Es gibt kein richtiges oder falsches Budget in Euro. Es gibt viele sichtbare und unsichtbare Kostenfaktoren bei der Realisierung einer Website. Sie als Auftraggeber müssen entscheiden, was Ihnen bestimmte Features oder Leistungen wert sind.

Nur weil etwas sichtbar ist, beispielsweise ein bestimmtes Feature für den User, muss es sich nicht unbedingt lohnen. Und umgekehrt kann es sein, dass für den Besucher nicht sichtbare Dinge sich sehr wohl lohnen.

Wenn der Return on Investment (ROI) stimmt, spricht nichts dagegen, mehr für etwas auszugeben, wenn dieser nicht stimmt, sind auch 100 oder 1000 investierte Euro zuviel. Hier sollte man allerdings keine vorschnellen Schlüsse ziehen, denn nicht jede Art von Nutzen ist so einfach in Euro auszudrücken.

Ein großes Thema beim Budget ist, was Ihnen eine gute Website wert ist. Hier kommt vielleicht ins Spiel, dass Sie für die bisherige Website schon einige tausend Euro ausgegeben haben und sich diese Investition bis jetzt nicht ausgezahlt hat. Sie sind enttäuscht oder unzufrieden. Sie zweifeln daran, ob „das Internet“ das halten kann, was es verspricht. Warum sollten Sie also schon wieder Geld in die Hand nehmen?

Eine für Sie gute Website ist es dann, wenn sie sich in einem überschaubaren Zeitraum messbar rechnet. Das funktioniert in manchen Branchen einfacher, aber es ist immer möglich. Denken Sie an einen Online Shop, hier kann ganz klar gesagt werden, was er tagtäglich an Umsatz generiert. Oder Websites, über die Buchungen abgewickelt werden. Jede Buchung hat einen bestimmten Wert und schon wissen Sie, wann sich die Website rechnet.

Wenn Sie auf Ihrer Website nicht direkt etwas verkaufen, muss man sich andere Werte überlegen, mit denen man messen kann ob die Homepage das bringt, was geplant war. Zum Beispiel Newsletter Registrierungen oder Kontaktaufnahmen (Leads).

Wenn Sie mit ziemlicher Sicherheit sagen können, dass Sie mit der Realisierung eines bestimmten Website Konzepts statt bisher 1000€ pro Monat mit etwa 1600€ rechnen können, sind Entwicklungskosten von 3600€ kein Problem. In einem halben Jahr hat sich diese Neuentwicklung bereits bezahlt gemacht.

Eine gute Planung der Ziele und Maßnahmen hilft herauszufinden, ob ein bestimmtes Feature mehr kostet als es bringt.

Budget für Online Werbekampagnen

Es gibt grundsätzlich kein Mindestbudget bei den relevanten Online-Werbeplattformen. Allerdings sollten Sie trotzdem nicht zu wenig Geld in die Hand nehmen. Wenn in eine AdWords oder Facebook Ad Kampagne sehr wenig investiert wird, bekommen Sie keine statistisch relevanten Zahlen, ob die Kampagne erfolgreich war oder nicht. Mit einem Einsatz von 10 Euro könnten Sie einfach nur Pech gehabt haben, wenn die Kampagne wenig bringt. Sie können dann nie mit Gewissheit feststellen, ob die nächsten 90 Euro nicht dafür gesorgt hätten, dass die Kampagne mehr bringt, als sie gekostet hat.

Ein weiteres Problem von sehr kleinen Online Werbebudgets ist, dass sich die Optimierung sehr langwierig gestaltet, wenn man lange Zeiträume abwarten muss, bis man genügend Zahlenmaterial gesammelt hat.

Budget für Social Media Marketing

Eines muss beim Budget für Social Media Marketing klar sein: Es sollte so gestaltet sein, dass es laufend passiert. Es bringt nicht sehr viel, einmal im Jahr punktuell etwas Geld in die Hand zu nehmen und danach wieder den Sparstift anzusetzen.

Der Budget-Einsatz findet hier ganz besonders in Form von Ihrer wertvollen Zeit statt. Es kann im Social Media Marketing zwar durchaus auch Geld ausgegeben werden, beispielsweise um mehr Reichweite oder Follower zu bekommen, aber die Zeit ist wichtiger. Es wird im ATOM Blog demnächst einen eigenen Artikel zum Thema Social Media Marketing geben, aber soviel bereits vorab: Wenn Sie sich nicht auf die Plattform einlassen, in der Sie Marketing betreiben, wird es mit dem Erfolg schwierig. Ein Unternehmen sollte wie eine Person auftreten, am Meinungsaustausch aktiv teilnehmen, interessante eigene und fremde Inhalte pushen und nur ab und zu dezidiert nach einer Aktion fragen - beispielsweise ein bestimmtes Produkt kaufen. Das benötigt einiges an Zeit und kann nur bedingt outgesourced und delegiert werden. Es ist jedenfalls definitiv kein Praktikantenjob. Sie lassen den Praktikanten schließlich auch nicht die Ansprache bei einem großen Firmenevent mit anwesender Presse halten.

Mein Tipp an Sie: Das Budget ist deshalb nicht das Problem, weil sich eine richtig konzipierte Online Strategie innerhalb eines überschaubaren Zeitraumes rechnen muss. Eine gut geplante Online Strategie trumpft ein schlecht eingesetztes, höheres Budget allemal. Nehmen Sie sich als Unternehmer deshalb wirklich die Zeit und planen Sie Ihre individuelle Online Strategie bis ins kleinste Detail. Alleine oder mit der Werbeagentur Ihres Vertrauens. Wie Sie das konkret machen können, erfahren Sie im nächsten Artikel der Online Marketing Klartext Reihe.

In Teil 6 der Online Marketing Klartext Serie gehe ich ins Detail, was eine gute Online Strategie ausmacht und wie Sie herausfinden können, welche Maßnahmen schnelle Erfolge bringen.

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