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OMK #8: Posten Sie keinen Unsinn auf Facebook!

von Thomas Altendorfer - 14. März 2015

Na, da schreibt heute wieder jemand scharfen Klartext. Ja, es muss sein! Bei manchen Facebook Pages wundere ich mich wirklich, was da so geteilt und gepostet wird. Speziell Unternehmen tun sich oft schwer mit der Auswahl der Inhalte. Deshalb heute mal Klartext, was Unternehmen posten sollten und was besser nie veröffentlich wird. Ganz nach dem Motto „Reden ist Silber, schweigen ist Gold“.

Unternehmen haben es in den sozialen Medien oft schwerer, guten Micro-Content zu posten, als Seiten zu ganz bestimmten Themen. Wenn Sie genauer darüber nachdenken, haben sich aber auch Follower von Unternehmenspages auf Facebook & Co aus einem bestimmten Grund angemeldet.

Auf der Facebook Seite für meine Themen-Website aquariumeinrichten.com weiß ich immer sehr genau, was ich posten soll, um das Interesse meiner Follower zu wecken. Sie haben sich schließlich angemeldet, um Infos, Neuigkeiten und Inspirationen rund um das Thema Aquaristik zu erhalten.

Wissen Sie, warum sich Ihre Follower dazu entschlossen haben, auf den Like Button Ihrer Facebook Page zu klicken? Wenn Sie diese Frage nicht beantworten können, denken Sie scharf nach!

Sie haben Ihre Likes bekommen, weil

  • jemand auf Ihre Website gekommen ist, den Inhalt interessant fand und durch gut platzierte Social Media Buttons auf Ihre Facebook Page gekommen ist
  • jemand nach einem bestimmten Thema gesucht hat und Ihre Facebook Seite im Suchergebnis vorkam
  • sich jemand konkret für Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung interessiert
  • jemand einen Post von Ihnen geteilt, geliked oder kommentiert hat und jemand anderer das gesehen hat
  • Sie alle Ihre Freunde um ein Like gebeten haben
  • alle Ihre Mitarbeiter die Firmenpage geliked haben

Gehen wir noch einen Schritt weiter. Wissen Sie als Unternehmer, warum Sie auf Facebook kommunizieren? Weil es alle tun? Zeit für etwas Klartext!

Sie sollten auf Facebook und anderen sozialen Medien vertreten sein, weil

  • Ihre Zielgruppe einen beträchtlichen Teil Ihrer Freizeit (und mitunter auch der Arbeitszeit) dort verbringt
  • Sie dort die Chance haben, den Einzelkontakt mit Ihren Kunden oder potentiellen Kunden auf eine sehr attraktive Art und Weise zu skalieren.
  • Sie dort deutlich mehr Aufmerksamkeit für das eingesetzte Geld (oder Ihre Zeit) bekommen, als mit Plakatwerbung (alle schauen ja nur noch ins Smartphone!), TV Werbung usw.
  • Sie so einiges über Ihre Zielgruppe erfahren können

Einige Beispiele für Unsinn und andere Dinge, die Sie in den sozialen Medien vermeiden sollten:

1. Keine firmeninternen Diskussionen in den sozialen Medien austragen

In welcher Firma gibt es keine Probleme und damit Anlässe für Diskussionen? Sie wollten immer schon mal einem Kollegen oder dem Chef etwas kritisches sagen? Dann tun Sie das, aber bitte nicht in Form eines Page Posts auf Facebook. Auch nicht so, „dass es die Facebook Fans eh nicht merken“. Punkt.

An welchem Chef gibt es nichts auszusetzen? So sinnvoll konstruktive Kritik sein kann, so falsch ist diese in Form eines Postings auf Ihrer Facebook Seite.

Abgesehen davon, dass sich das in keinerlei Kommunikation außerhalb des Unternehmens „gehört“: Die Chancen stehen gut, dass Ihre Facebook Follower damit nichts anfangen können, weil ihnen der Kontext dazu fehlt. Das Ergebnis: zumindest Verwirrung, vielleicht Zweifel an Ihren Kommunikationskompetenzen oder gar ein „Unlike“. Wenn Sie mit diesem Posting auch noch konkrete interne Herausforderungen in die Öffentlichkeit tragen, beschädigen Sie definitiv den Ruf Ihres Unternehmens. Klingt alles so logisch und einfach, trotzdem habe ich genau das vor kurzem wieder mal gesehen.

2. Keine „dummen“ Fragen stellen

Fragen stellen ist grundsätzlich eine gute Möglichkeit, um die Leser einzubinden und die Interaktion zu fördern. Doch aufgepasst! Sie als Unternehmen wollen in Ihrem Bereich als Autorität wahrgenommen werden. Das bedeutet in Bezug auf Fragen, dass Sie keine Fragen an Ihre Zielgruppe stellen sollten, bei denen die Zielgruppe eigentlich von Ihnen die Antwort erwartet.

So eine „dumme“ Frage erlaubt nur zwei Interpretationen: Sie wissen die Antwort selbst nicht, obwohl dieses Fachwissen von Ihnen erwartet würde oder Sie wollen Ihre Leserschaft „prüfen“, was sich oberlehrerhaft anfühlt und nicht dazu geeignet ist, die Begeisterung Ihrer Follower zu wecken. Im Gegenteil.

3. Vorsicht bei Inhalten von „schwachen Quellen“!

Es gibt für ein bestimmtes Fachthema oder Branchennachrichten meist zwei Arten von Medien: Medien, die eher die „professionelle Zielgruppe“ ansprechen und Medien, für Laien oder „Amateure“. Eine dritte Art wären einfach fragwürdige, unprofessionelle Websites.

Wenn Sie mit Ihrer Facebook Page Nachrichten aus Ihrer Branche teilen, ist das grundsätzlich eine gute Idee. Wenn die Quelle aber ein Medium für Amateure oder eine unprofessionelle Website ist, begeben Sie sich auf dünnes Eis.

Wenn Ihnen jemand sehr freundlich gestimmt ist oder selber kein solides Know-how in dem Bereich hat, wird er vielleicht dankbar sein, dass Sie ihn mit leicht verständlichen, simplen Inhalten versorgen.

Bedenken Sie aber die Kehrseite dieser Medaille. Was, wenn Sie dadurch in den Verdacht geraten, selber kein besonderes Wissen auf Ihrem eigenen Gebiet zu haben? Warum sonst sollten Sie solche „für Anfänger“-Medien konsumieren?

Wägen Sie selber ab, ob Ihre Zielgruppe so wenig Know-how in Ihrem Bereich hat, dass sie mit einfachen Inhalten durchkommen, ohne Schaden zu nehmen. Wenn Ihre Zielgruppe selbst sehr gut informiert ist gibt es von mir nur einen Rat: Finger weg von „schwachen Quellen“!

4. Seien sie kein „Oberlehrer“

Eine sehr gute Idee ist es, wenn Sie als Unternehmen auch in den sozialen Medien „menschlich“ kommunizieren. Zeigen Sie Persönlichkeit entsprechend Ihren Unternehmenswerten. Eines sollten Sie dabei aber vermeiden: Klugscheissen oder auch Inhalte auf eine überhebliche Art und Weise zu vermitteln. Geben Sie Ihren Fans nie das Gefühl, dass Sie nicht ernst genommen werden. Das kommt im wirklichen Leben nicht gut an und das gilt auch in den sozialen Medien. So können schnell einige Likes wieder verschwinden.

5. Übertreiben Sie es nicht mit der Selbstbeweihräucherung

Positives Kundenfeedback freut jeden Unternehmer und schnell kommt auch der Gedanke, dieses Feedback an die große Facebook-Glocke zu hängen.

So manches Kundenfeedback kann durchaus für die anderen Follower interessant sein. Vor allem dann, wenn es Details und konkrete Erfahrungen enthält. Kundenstatements wie „das war die beste Firma, mit der ich jemals zusammengearbeitet habe“, haben weder Mehrwert, noch wirken sie sonderlich authentisch. Schnell kommt hier der Verdacht auf, dass das Feedback aus der Feder des Unternehmers selbst stammt. Wenn Sie eines nicht wollen, dann ist es das Misstrauen Ihrer Fans und Kunden.

Entscheidend bei dieser Art von Inhalten ist, dass sie es nicht übertreiben. Im Verhältnis zu anderen, wirklich nützlichen Inhalten, sollten derartige Posts eher in der Unterzahl bleiben.

6. Nicht nur Werbung posten

Ein wirklich sehr interessantes Buch zu dem Thema ist Jab, Jab, Jab, Right Hook von Gary Vaynerchuk (Buch bei Amazon ansehen). Er vertritt die Philosophie, dass Sie im Content Marketing allgemein deutlich mehr geben als nehmen sollten. Geben Sie nützliche Informationen und Wissen an Ihre Zielgruppe, ganz ohne Hintergedanke, dass Sie dafür etwas zurück bekommen müssen. Sie erwerben sich durch den erzeugten Mehrwert durchaus das „Recht“, ab und zu auch mal etwas ganz direkt zu verkaufen. Das muss nicht immer etwas sein, das Geld kostet. Es könnte auch ein Newsletter Abonnement oder eine andere, gewünschte Aktion sein. Sie sollten ganz bewusst auch ab und zu etwas an Ihre Fans „verkaufen“, das ist schließlich der Grund, warum Sie in Social Media investieren. Wenn Sie verkaufen, verkaufen Sie es so direkt wie möglich ohne es als etwas anderes zu tarnen.

Das ideale Verhältnis müssen Sie für sich selbst herausfinden, aber in diesem Buch wird von etwa 3:1 gesprochen. Andere Online Marketer schlagen 80:20 vor. Geben, geben, geben, verkaufen. Und niemals umgekehrt. Sonst werden Ihre Fans bald keine mehr sein.

Das waren sie nun, die 6 Dinge, die Sie auf Facebook besser für sich behalten.

Nur um ein Missverständnis auszuschließen: Auf Twitter und allen anderen Social Networks sollten sie auch keinen Unsinn veröffentlichen.

Die eigene Zielgruppe verstehen ist das oberste Gebot, um mit relevanten Inhalten - egal ob eigene oder geteilte - zu glänzen. Mehr Artikel zu Social Media Konzepten und wie Sie Ihre Botschaft richtig transportieren folgen in kommenden OMK Artikeln.

Im nächsten Teil der OMK Serie zeige ich Ihnen, warum Sie viel Content produzieren sollten und dass viele gute Inhalte kein Widerspruch zu Übersichtlichkeit sein müssen.

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